Schwester Prabhasini arbeitet seit gut fünf Monaten im Haus St. Josef
Von Hubert Konert, Borkener Zeitung
Schwester Prahbasini ist im Juni aus dem sauerländischen Sundern nach Heiden gekommen. Vor gut fünf Monaten war das. Die 36-Jährige hat sich über die freundliche Aufnahme der Ordensschwestern aus Indien im Haus St. Josef gefreut.
Schwester Prabhasini gehört dem Orden der Mägde Mariens an. Sie ist eine von drei Schwestern, die die seelsorgliche Betreuung der Bewohner im Haus St. Josef übernommen haben. Sie arbeitet im Wohnbereich eins. Ihre Schicht beginnt um 7.30 Uhr und endet gegen 13 Uhr. Schwester Prabhasini unterstützt die Bewohner beim Essen und Trinken, malt, bastelt mit ihnen und betreut sie. Viele bringt sie zum Gottesdienst, der morgens um 9.30 Uhr in der Kapelle des Hauses beginnt.
Fühlen Sie sich an Ihrer neuen Wirkungsstätte wohl? „Ich bin froh. Alle sind freundlich, es geht mir gut“, sagt Schwester Prahbasini, die morgens um 6 Uhr aufsteht. Neben Deutsch spricht sie Englisch, Hindi, Oria und den Dialekt Sadri. „Mein Deutsch wird besser“, freut sie sich, „das braucht Geduld.“ Entspannung liefern Spaziergänge, Lesen und das Fernsehen.
Schwester Prahbasini ist mit 16 Jahren in den Orden eingetreten und hatte im Jahr 2005 ihre ewige Profess (Ordensgelübde). Aufgewachsen ist sie mit drei Brüdern in einem Dorf. Ihr Vater hat früher als Arbeiter in einer Stahlfabrik gearbeitet. Heute ist er Rentner, die Mutter kümmert sich um den Haushalt. Ausgebildet wurde sie zur Krankenschwester im katholischen Hospital Nuagaon in Sundergarh.
Schwester Prahbasini ist seit 2009 in Deutschland tätig. Sie hat zunächst in Sundern gewohnt und dort im Altenheim gearbeitet. Telefonisch und über das Internet hält die Ordensschwester den Kontakt mit ihrer Familie in Indien und mit einer Freundin, die in Dubai lebt und verheiratet ist.
Das Mutterhaus ihres Ordens steht übrigens im Bundesstaat Orissa in der Nähe der Hauptstadt Buhbaneshwar (840.000 Einwohner). Die Stadt hat einen Flughafen und ist Sitz eines katholischen Erzbischofs, erzählt die Schwester.
Sie hofft, dass sie im kommenden Jahr von der Oberin in Mainz ein Ticket bekommt und ihren sechs Wochen dauernden Heimaturlaub antreten kann. Neun Stunden dauert der Flug bis Kalkutta, weitere acht Stunden wird sie im Zug sitzen, bis sie in Sundergarh ist. Die Vorfreude auf das Wiedersehen ist groß.