Nein, der blaue Müllsack in unserer Kapelle war kein Zeugnis wilder Müllentsorgung,
noch wurde es vergessen, ihn wegzuräumen.
Der blaue Müllsack und die kleinen roten Mülltüten waren das Dekorationsmaterial für den besonderen Gottesdienst,
der seit ca. 2 Jahren einmal im Monat in unserer Kapelle für an Demenz
erkrankte Senioren angeboten wird.
Die Gottesdienste werden immer in Form eines Wortgottesdiensts gehalten.
Immer gibt es auch Elemente, die die Sinne ansprechen: Hören,Schmecken, Riechen oder Fühlen.
Es macht nichts, wenn ein Besucher aufsteht und in der Kapelle laufen möchte und auch nicht,
wenn jemand mal dazwischenruft oder noch allein eine weitere Liedstrophe singt,
wenn die Gitarrenbegleitung bereits verklungen ist.
Dies und die persönlichen Begegnungen dürfen im „besonderen Gottesdienst“ sein.
Im letzten Gottesdienst hörten die Besucher die Geschichte der gekrümmten Frau
und bei der Suche nach Dingen, die Menschen beugen können,
kamen den Besuchern „Rückenkrankheiten“ , „schweres Arbeiten „,
aber auch „Sorgen“ in den Sinn.
Welche Sorgen mögen das sein ? Geldsorgen, Sorgen um die Gesundheit, Sorgen um die Kinder…
Den Senioren fiel eine ganze Menge ein.
Was macht man denn, wenn man Sorgen hat ? Es wurde im Gottesdienst gemeinsam nach Antworten gesucht
und sie wurden gefunden :Man betet.
Man braucht jemanden, dem man etwas erzählen kann, der zuhört, jemandem der hilft,
jemanden der tröstet.
Gott ist so jemand und wie gut ist es , dass wir ihm unsere Sorgen übergeben dürfen :
„Alle eure Sorgen werft auf IHN, denn er sorgt für euch!“,
diesen Spruch auf einer kleinen roten „Sorgentüte“,
bekamen die Gottesdienstbesucher als Erinnerung mit auf den Weg.
Das also hatte es mit dem Müllsack auf sich.
Aktuelles
Schönes um den Jahreswechsel…
…gab es für unsere Bewohner im Haus St.Josef.Angefangen beim berührenden Weihnachtsständchen des Männerchores MGV Concordia Heiden am 4.Advent in unserer Kapelle, das stimmgewaltig und besinnlich auf das Weihnachtsfest einstimmte.Dankbar für diese berührende und feierliche Stunde so kurz vor den Festtagen, erntete der Chor großen Applaus.
Am Morgen des Heiligabends brachte die Jugendmusikkapelle Heiden ihr traditionelles Ständchen.Vom Rathausplatz ausgehend zieht die Kapelle zu den caritativen Einrichtungen im Ort,um dort Weihnachtslieder zu spielen.
Heiligabend feierten unsere Senioren gemütlich in ihren Wohnbereichen.
Am Silvestertag fand eine gut besuchte
Jahresabschlussfeier in der Begegnung statt.
Mit sahnegefüllten, selbstgebackenen
Eiserkuchen , Gebäck und Kaffee
ließen es sich die Senioren gut ergehen.
Herr Krawietz spielte dazu Musik
auf dem Akkordeon.
Anschließend wurde ein Jahresrückblick mit Bildern gezeigt.
Der gemütliche Jahresausklang endete mit Segenswünschen,
die Frau Spielmann vortrug.
Geschenkte Zeit…
Mit seinem Mitsingkonzert bereitete der AWO-Singkreis
unseren Senioren gestern einen schönen und humorvollen Nachmittag.
Im ersten Teil wurden gemeinsam Volkslieder gesungen,
im zweiten Abschnitt folgten besinnliche Adventslieder und Adventsgedichte.
Begleitet wurde der Chor von Andrej Leber auf dem Akkordeon.
Mit einer Portion augenzwinkernden Humor über den Lauf des Lebens:
„Auch wir werden älter, wenn ich mich recht erinnere,
haben wir vor 2 Jahren hier noch geschlossen stehend gesungen.!“ schaffte Heinrich Hüttemann, der Dirigent des AWO-Singkreises,
schnell eine solidarische Nähe zwischen Gästen und Senioren, die sich durch den Nachmittag zog.
Mit Applaus und einem herzlichen Dankeschön für die geschenkte Zeit
und den wunderschönen Nachmittag wurde der Chor verabschiedet.
Just for us…and for you
Die Musikgruppe der Nachbarschaft Sonnenbrink „Just for us“ ,
die eigentlich nur aus `Spaß an der Freude` eben „just for us“ Musik macht,
lud am Sonntag zum gemeinsamen Adventsliedersingen in unsere Kapelle ein.
Mit unserem Betreuungsassistenten Jochen Teroerde am Keyboard,
einer Gitarristin und drei Sängerinnen, allesamt aus der Nachbarschaft Sonnenbrink,
wurden überwiegend traditionelle Adventslieder angestimmt, aber auch das Halleluja von Leonard Cohen.
Die bekannten Lieder rührten Erinnerungen und Seele an,
denn manch eine Träne machte sich auf den Weg.
„ Eine schöne Stunde, so richtig feierlich und besinnlich.“
waren sich die Besucher einig.
St. Daniels Chor aus Moskau zu Gast in Heiden
Der russische St. Daniels Chor gastierte am Freitag zum Start seiner Deutschland-Weihnachtstournee erneut bei uns in Heiden. Die vier ausgebildeten Musiker, unter Leitung von Dr. Vladislav Belikov, präsentieren Stücke aus dem reichhaltigen Schatz russischer und westlicher Volks- & Kirchenmusik. Unsere Begegnung, war gut gefüllt, als die vier Musiker einen Choral der orthodoxen Kirche singend, durch den langen Flur in den Raum schritten. Während ihres rund einstündigen Auftrittes erklangen neben den Werken „Meine Seele erhebt den Herrn“ von Tschesnokow und anderen, russischen Komponisten auch bekannte „Ohrwürmer“ wie „Ich bete an die Macht der Liebe“ von Bortnjansky.
Andächtig und berührt lauschten die Senioren dem Wolgalied, mit dem der Solist sein Publikum bezauberte.
Als Zugabe präsentierte der Chor „Kalinka“ und „You raise me up“ von Josh Groban.
„Wir möchten den Menschen den überaus reichen Traditionsschatz russischer Kunst und Kultur nahe bringen. Eine besondere Motivation unsere Musik zu verbreiten, liegt in der Kontaktpflege mit Menschen der älteren Generation. Vor allem Menschen in Kranken- und Senioreneinrichtungen können oftmals aufgrund ihrer gesundheitlichen Situation unsere Konzert- und Gottesdienstauftritte nicht mehr besuchen. Deswegen komme ich mit meinen Sängern gern zu ihnen“ schildert der Moskauer Chorleiter Dr. Belikov sein Anliegen. Am Tschaikowsky Konservatorium gilt der studierte Musiker Dr. Belikov in Fachkreisen inzwischen als Spezialist für russisch-orthodoxe Kirchenmusik.